Viele Aspekte unseres Alltags sind digital, von der privaten Kommunikation, über Informationen zum Tagesgeschehen bis hin zu Verwaltungsvorgängen und Terminvergaben. Diese weltweite Entwicklung hat einen weiteren Schub bekommen. Durch die pandemiebedingten Kontakteinschränkungen wurden in den vergangenen Monaten weitere Lebensbereiche auf die Schnelle digitalisiert. Arztbesuche per Videokonferenz, der Impfnachweis auf dem Smartphone und die Anmeldung für eine Veranstaltung oder nur der Besuch eines Cafés sind aktuelle Beispiele, hierzu ist nun oft ein Smartphone oder zumindest ein Online-Zugang notwendig.
Was sich für viele als selbstverständlicher Teil des Alltags darstellt, ist für diejenigen, die bislang wenig Berührung mit Technik hatten, durchaus eine Herausforderung. Auch Generationen, die bereits länger aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, können oft auf weniger technische Erfahrungen zurückgreifen. Es ist offensichtlich, dass der Megatrend Digitalisierung eines besonderen Blickes auf die ältere Generation bedarf und hierbei deren Perspektive berücksichtigt werden muss.
Die besondere Bedeutung dieser Thematik spiegelt sich auch im Achten Altersbericht der Bundesregierung wider. Dieses periodische Berichtswerk wurde 2018 mit der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Seniorenpolitik unter den Bedingungen der Digitalisierung beauftragt und 2020 veröffentlicht. Die Sachverständigenkommission dokumentiert im Bericht „Ältere Menschen und Digitalisierung“ die aktuelle Situation und zeigt Optionen, welche Rolle die Digitalisierung in allen Lebensbereichen, vom Wohnen und der Quartiersentwicklung über soziale Beziehungen bis zur Mobilität und medizinischen Aspekten, einnehmen kann.
Vor diesem Hintergrund hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) — eine Kooperation der Medienanstalten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz — gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe Gerontologie der Universität Heidelberg und der Katholischen Hochschule Freiburg eine Studie zur Mediennutzung von älteren Personen aufgelegt. Mit der vorliegenden Studie „Senior*innen, Information, Medien“ (SIM) wird erstmals eine bundesweite Basisuntersuchung mit der Zielgruppe „Seniorinnen und Senioren“ zu dieser Thematik umgesetzt.
Die SIM-Studie bildet als Querschnittsuntersuchung den aktuellen Medienumgang älterer Personen in Deutschland ab und ergänzt diese Daten um die Perspektive der Alternsforschung.
SIM-Studie zum Download (PDF)
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