2. Erfahrungsbericht: Digital mobil in Stadt und Landkreis Würzburg

Angemeldet waren 20 Personen. Eine Teilnehmerin hat sich einen Tage vor dem Kursbeginn die Hand gebrochen und musste ins Krankenhaus. Sie hat sich aber gleich für den nächste Kurs angemeldet. Ein Teilnehmer ist nach einer Woche aus persönlichen Gründen aus dem Kurs ausgeschieden. So gehen wir mit 18 Älteren in die 4. Kurswoche. Eine Teilnehmerin fragt schon nach einem Folgekurs. Wir arbeiten zwar daran, müssen aber noch vertrösten. Wir bekommen folgende Antwort:

Schade, dass es noch keinen Folgekurs gibt.
Aber ich signalisiere schon mal mein Interesse, gerne dabei zu sein
Ihr macht das großartig mit ganz viel Geduld. Bewundernswert, wie ich finde.

Neben unseren Lernbegleitern aus dem Internetcafé hat sich auch ein Teilnehmer aus dem Pilotprojekt, das Oktober/November 2020 lief, bereit erklärt, als Lernbegleiter in dem laufenden Kurs mitzumachen. Rückblick: im September 2020 war er noch absoluter Neuling, jetzt schon als Lernbegleiter aktiv tätig. Toll, so etwas ist nicht selbstverständlich. ZOOM bietet ja die Möglichkeit während einer „Schulungsstunde“ einen separaten Raum zu eröffnen, in dem dann bestimmte Themen und Übungen behandelt werden können.

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Diese Möglichkeit hat eine ältere Teilnehmerin genutzt und mit unserem „neuen“ Lernbegleiter ein Lerntandem gebildet. Er hat dann handschriftlich kleine Handlungsanleitungen erstellt, der Teilnehmerin per Post zugestellt und nun werden diese Schritt für Schritt abgearbeitet und geübt.

Erfahrungsbericht: Digital mobil in Stadt und Landkreis Würzburg



20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich angemeldet. Damit war der Kurs voll ausgebucht. Am 18.1.2021 haben wir die Leihtablets an 19 Teilnehmende übergeben. Eine Teilnehmerin hatte sich am Tag vorher die Hand gebrochen und musste ins Krankenhaus.

Die Übergabe haben wir „kontaktlos“ durchgeführt. Bereits am 18.1.2021 konnten wir in unserem Lernraum am Nachnittag vier Besucherinnen und Besucher begrüßen. Der eigentliche Kurs sollte ja erst am 19.1.2021 um 11 Uhr beginnen. Am Nachmittag waren dann schon 11 Teilnehmende gleichzeitig da. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Bis zum Freitag, den 22.1.2021 waren dann alle Teilnehmenden mehr oder weniger regelmäßig im Lernraum.

Es gab eine ganze Reihe von Schwierigkeiten, die sich zwei Kategorien zuordnen lassen:

  • Technische Bedienungsfehler
  • Persönliche Fehleingaben

Die Telefonhotline, die wir über zwei Leitungen angeboten hatten, wurde sehr oft in Anspruch genommen. Auf diesem Weg konnten wir eine ganze Reihe von Problemen lösen. Bei fünf Teilnehmenden mussten wir durch kurze Präsenz helfen. Immer im Freien und maximal zwei Personen unter Beachtung der AHA-Regel. In drei Fällen konnte die Fehlerbeseitigung nur durch Rückgabe der Leihtablets, Neukonfiguration beim Helfer zu Hause und erneute Übergabe an die Teilnehmenden durchgeführt werden. Das ist natürlich für einen rein virtuell aufgesetzten Kurs ein recht schlechter Weg. Für zukünftige Staffeln, insbesondere wenn der ganze Landkreis Würzburg abgedeckt werden soll, ist das ein nicht gangbarer Weg. Hier ist ein Konzept zur Fernwartung zu entwickeln. Wir hatten eine Fernwartung für die 1. Staffel schon in der Diskussion, mussten aber aus Kostengründen davon Abstand nehmen.
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Bildunterschrift: Screenshot vom 22.1.2021 vormittags.
15 Teilnehmende gleichzeitig im Lernraum. Die restlichen Personen sind Helfer, die teilweise mit zwei Geräten gleichzeitig im Lernraum waren.

Projektstart: Digital mobil in Stadt und Landkreis Würzburg

Am 18.1.2021 werden an 20 ältere Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Würzburg Leihtablets übergeben. Das ist der Startschuss für ein 8-wöchiges Kursangebot, das zum Ziel hat ältere Menschen, und auch insbesondere Anfänger, mit der Nutzung von Tablets vertraut zu machen, um ihnen die Sicherheit zu geben, sich selbständig im Internet zu bewegen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Altersstruktur und der Stand der Vorkenntnisse. Dazu zwei Grafiken.



Eine Projektbeschreibung finden Sie hier.

Zeichen setzen: Der Förderpreis der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung der VR-Bank ging an das Internetcafé „Von Senioren für Senioren“

Das Internetcafé „Von Senioren für Senioren“ erhielt den Förderpreis der Bürgerstiftung Würzburg und Umgebung der von der VR-Bank Würzburg ausgelobt worden ist.

Dieser „Oscar der aktiven Bürgergesellschaft“ zeichnet Gruppen, Initiativen und auch Einzelpersonen für überdurchschnittlichen Einsatz und herausragende Leistungen im Bereich Freiwilligenarbeit, Ehrenamt oder bürgerschaftliches Engagement aus.

Das Lernwerk Volkersberg und die Main-Presse-Verlagsgesellschaft (Main-Post/Volksblatt) loben seit 2003 jährlich einen Förderpreis zum bürgerschaftlichen Engagement aus. Insgesamt werden pro Jahr fünf unterschiedlich hoch dotierte Förderpreise vergeben. Mehr Info hier.

„Digital mobil im Alter“ – Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen

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Gestartet haben wir das Pilotprojekt am 5.10.2020 vor dem Hintergrund

Um heute in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, ist der kompetente Umgang mit digitalen Medien wichtig. Für ältere Menschen ist neben der Medienkompetenz auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine Grundvoraussetzung auf dem Weg in die digitale Gesellschaft.

und am 27.11.2020 mit der Rückgabe der Leihtablets abgeschlossen.

Dass das Pilotprojekt ein kleiner Beitrag sein kann, um der Vereinsamumg im Alter entgegen zu wirken, ist ein nicht unwichtiger Nebeneffekt. Dem Thema „Bedeutung von Einsamkeit im Alter und was Kommunen dagegen tun können“ widmen sich zwei Berichte der Körber Stiftung und des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung [1](Gem)einsame Stadt und Kommunale Innovation. Kommunen sind Schlüsselakteure in der Bekämpfung der Einsamkeit. Sie sind sich dieser Herausforderung bewusst, sie nehmen sie an und gestalten sie. Sie erproben innovative Kommunikationskonzepte, die auf ein lebendiges soziales Miteinander setzen.

Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt werden die Basis für das Folgeprojekt „Digital mobil in Stadt und Landkreis Würzburg“ werden.

Wie geht es nach dem Pilotprojekt „Digital mobil im Alter“ weiter?

Es geht weiter: im Frühjahr 2021 wird das Folgeprojekt unter dem Titel „Digital mobil in Stadt und Landkreis Würzburg“ gestartet.
Die Finanzierung der Leihtablets ist gesichert.

Wir erhielten am 14.11.2020 den entsprechenden Zuwendungsbescheid von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Nun geht es darum weitere Helferinnen und Helfer zu gewinnen. Dazu wird zum Besuch der laufenden Schulungen aus dem Pilotprojekt eingeladen. So können sich Interessierte ein Bild machen. Im Dezember wird es eine gemeinsame virtuelle Besprechung geben, um Detailfragen zu klären. Ab Januar 2021 werden dann die Helferinnen und Helfer Gelegenheit haben sich mit ZOOM vertraut zu machen. Parallel erfolgt die Entwicklung von Schulungsunterlagen für die zukünftigen Helferinnen und Helfer. Für die wird dann mit der Schulung im Februar 2021 begonnen, damit im März 2021 (spätestens) mit der 1. Staffel, die acht Wochen dauern wird, begonnen werden kann. Bei entsprechendem Bedarf können dann weitere Staffeln angeboten werden.

Um weitere Kommunen für ein derartiges Projekt zu gewinnen wird über verschiedene Organisationen, insbesondere aber über den Digital-Kompass Werbung gemacht und über das Projekt berichtet.

Pilotprojekt „Digital mobil im Alter“

Mit zehn Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern sind wir am 5.10.2020 gestartet. Am Ende der fünften Schulungswoche sind es immer noch acht Teilnehmende, die mit Eifer dabei sind.



Am 5.11.2020 waren am Vormittag fünf Teilnehmende gleichzeitig in unserem virtuellen Schulungsraum. Unsere Strategie, zuerst Sicherheit im Umgang mit ZOOM bei den Teilnehmenden zu erlangen, scheint gut zu sein. Durch die Funktion „Teilen“ können die Helfer mitverfolgen, welche Schritte gemacht werden und wo es zu Problemen kommt. Dann können sie schnell und direkt Hilfestellung geben.

Die Schulung läuft noch bis zum 27.11.2020. Während der verbleibenden Zeit werden wir uns darauf konzentrieren, dass die Teilnehmenden Sicherheit und Selbständigkeit in der Anwendung der Apps erlangen.

Motto unserer Schulung:
Qualität geht vor Quantität!

Digitaler Stammtisch: Digitaler Nachlass – Spuren im Netz, Spuren für die Ewigkeit?

Wer hat Zugriff auf die Online-Konten bei Google, Facebook, dem E-Mail Anbieter oder bei Online-Banken? Im Todesfall müssen sich die Hinterbliebenen darüber meist erst mühsam einen Überblick verschaffen. Was man selbst tun kann und was Hinterbliebene beachten müssen, das wird im Rahmen eines kostenfreien Online-Vortrags erläutert.

Dieser Digitale Stammtisch war eine Hybrid-Veranstaltung , denn im Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried waren 5 Besucher und im virtuellen Vortragsraum (Plattform ZOOM) waren 25 Besucherinnen und Besucher. Der Referent Sven Schonhofen erläuterte zunächst was ein Digitaler Nachlass ist und ging dann auf die wichtigsten Punkte ein.

Was ist der „digitale Nachlass“?
Im Allgemeinen versteht man darunter: Die Gesamtheit des digitalen Vermögens, also die Gesamtheit der Rechtsverhältnisse des Erblassers im Zusammenhang mit informationstechnischen Systemen (einschließlich des gesamten elektronischen Datenbestandes)

Interessant , wir hatten eine Besucherin aus Wittstock/Dosse (liegt im Land Brandenburg und die B 19 geht dort auch lang), eine Reihe von Besucherinnen und Besuchern kamen aus NRW. Die haben durch Vernetzung mit der ZWAR-Gruppe Heiligenhaus von unsererm an gebot erfahren. Auch die Terminveröffentlichung auf der Webseite vom Digital-Kommpass dürfte einige a imiert haben, die Veranstaltung zu besuchen.

Pilotprojekt „Digital mobil im Alter“

Am 5.10.2020 hatten wir an zwei Gruppen (Teilnehmerzahl gemäß Corona-Vorgaben) ausgegeben und in einer 1 1/2 stündigen Präsenzveranstaltung die Basis für die Inbetriebnahme und das Aufladen erläutert. Ein kurzer Ausflug in Richtung ZOOM rundete die viel zu kurze Startveranstaltung ab.

Um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jedmöglche Hilfestellung geben zu können, gibt es täglich, außer Samstag und Sonntag, zwei Übungsblöcke. Einmal von 11 bis 12 Uhr und einmal von 15 bis 16 Uhr. Teilnahme ist freiwillig. Zusätzlich wird eine täglich verfügbare telefonische Hotline angeboten. Die wird viel benutzt.

In dieser Phase des Projektes haben wir den Focus auf die sichere Bedienung von ZOOM gelegt. Dazu kamen einige Ausflüge in die Nutzung von Apps, wie z.B. DB-Navigator und Google-Map. Am Ende der zweiten Wochen haben wir uns dann mit dem internen Chat von ZOOM befasst.

Die obige Grafik gibt einen Überblick über die Aktivitäten und das bisher erreichte Ergebnis.

Um das Erfahrungswissen aus der Pilotphase zu dokumentieren wird ein Tagebuch geführt. Darin werden Ereignisse, Erkenntnisse und Gedanken festgehalten. Es stellt somit ein wichtiges Reservoir für die zukünftige Gestaltung derartiger Projekte dar.

Wir schreiben eine Fortsetzungsgeschichte

Eine Fortsetzungs- geschichte ist eine Geschichte, die man mit noch einem oder mehreren Menschen gemeinsam schreibt. Wenn man zusammen eine Fortsetzungsgeschichte schreiben möchte, dann geht das so: Einer denkt sich einen tollen Geschichtenanfang aus und schreibt ihn auf. Nun ist ein anderer an der Reihe und schreibt ein bisschen weiter. Dabei soll jede Fortsetzung so um die 600 Zeichen incl. Leerzeichen sein. Dann darf wieder ein anderer schreiben. Alle arbeiten gemeinsam an einer Geschichte, die spannend, traurig, lustig oder gruselig wird. Am Ende der Geschichte muss es eine Antwort geben, auf die Frage „Wie soll das enden?“

Die Reihenfolge, wer schreibt den nächsten Absatz wird beim virtuellen Stammtisch besprochen und festgelegt.

Hier die Geschichte:

Wie soll das enden?
Eine Sommergeschichte: Was geschah auf der Alten Mainbrücke?

Als ich am Sonntagabend mit unseren Gästen die Alte Mainbrücke in Würzburg besuchen wollte, standen wir vor einer Schranke und einer großen Leuchttafel, auf der zu lesen war: „Zur Zeit sind alle Plätze besetzt. Warten Sie bitte, Sie werden platziert.“ Oha, diese Redewendung kannte ich. Lange Jahre ist es her. In den wenigen Gaststätten der DDR wurde man mit solchen Worten empfangen. Auch in den USA, lange vor Trump, war das so üblich. Was sollten wir nun machen?

Während wir uns etwas ratlos anschauten, drängelte sich ein riesiger 150-Kilo-Glatzkopf ziemlich robust durch den Haufen der Wartenden, drückte die Schranke auf und brüllte den Aufsichtsmann in einem fremden Idiom [1]Bedeutet: eigentümliche Sprache, Sprechweise einer regional oder sozial abgegrenzten Gruppe an. Als der sich offensichtlich weigerte, versetzt ihm der Riese einen brutalen Faustschlag ins Gesicht. Sofort dringt eine kleine Gruppe von Leuten, die dem Schläger folgen, nach und setzen sich auf die Brückenbrüstung, wo bereits ein älteres Paar am Schoppen nippt. Auch hier wird der ruhig abwartende Mann, ein unscheinbarer Mitsechziger angebrüllt. Dann aber kommt alles anders.
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Fußnote

Fußnote
1 Bedeutet: eigentümliche Sprache, Sprechweise einer regional oder sozial abgegrenzten Gruppe